Lebt in der Oberwiehre
Welches Themenfeld oder welche konkreten Forderungen sind dir bei Urbanes Freiburg wichtig?
Puh, ziemlich schwierig nur ein Themenfeld herauszupicken. Das reizvolle an Urbanes Freiburg ist, dass es eben keine „Einthemenliste“ ist, sondern bewusst darauf hinweist, dass ja letztlich alles ineinandergreift. Ich finde es klasse, dass wir uns auf „Urbanität“ als Leitmotiv verständigen konnten – da denkt man natürlich erst mal an Stadtbild und Stadtentwicklung. Und ja, das ist natürlich ein ganz wichtiger Aspekt: Denn bei der urbanen Stadt geht es nicht darum, die größtmögliche Großstadt aus Freiburg zu betonieren, sondern eine auf allen Feldern nachhaltig konzipierte Stadt mit der bestmöglicher Versorgungs-, Aufenthalts- und letztlich Lebensqualität zu verwirklichen. Insbesondere attraktive, dezentral verteilte Orte im Freien spielen hierbei eine wichtige Rolle. In der urbanen Stadt ist man gerne und viel draußen und muss dafür nicht erst in die Innenstadt radeln. Diese Freiräume ermöglichen Austausch, Vernetzung, Inspiration und letztlich (Selbst)verwirklichungspotenzial. Die urbane Stadt pflegt ihre Vielfalt. Daher ist eine florierende Kulturlandschaft untrennbar mit ihr verbunden. Leider fallen gerade im Bereich Pop- Sub- und Alternativkultur gerade viele Räume weg. Diese Entwicklung finde ich besorgniserregend. Ich habe aktuell nicht den Eindruck, dass Freiburg bunter und vielfältiger wird – das Gegenteil scheint der Fall zu sein. Und hier ist die Politik gefragt, und dafür will ich mich ganz besonders einsetzen.
Wie sieht ein kultureller Abend für dich aus?
Vor der Tür, mit alten und neuen Gesichtern in den Austausch treten. Das muss nicht zwingend im Kontext einer Veranstaltung sein. Kultur beginnt für mich da, wo Menschen sich füreinander interessieren, sich ehrlich und direkt über ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede austauschen, und bereit sind, etwas dazuzulernen. Diese Offenheit ist für mich Ausdruck der Kultur, die Freiburg ausmachen muss – lebensfroh, ohne Vorbehalte und voller Interesse an den Mitmenschen und ihren Geschichten. Kultur findet zunächst im Alltag und nicht im Museum statt. So gesehen sind Bars und Clubs wohl die am krassesten unterschätzen Orte, wenn es um die Frage nach deren Beitrag zur Kultur geht. Und ja, ich halte mich gerne an diesen Orte auf – gerne auch im Rahmen einer Konzertveranstaltung.
Ein Ort, ein Platz oder eine Ecke, die Freiburg für mich ausmachen:
Sehr schwierige Frage. Freiburg hat so viele geile Orte, die wiederum megakrass unterschiedlich sind. Diese Vielfalt ist ja genau das, was unsere Stadt auszeichnet. Da ich hier aufgewachsen bin, versuch ich’s mal was anders:
Mit 4: Stadtgarten
Mit 10: Weinhänge am Schlossberg – da passte man noch unter dem Tor durch
Mit 17: Sternwaldwiese – gerne mit Gitarre
Mit 21: Augustinerplatz – gerne mit Gitarre
Mit 27: Augustinerplatz – immer seltener mit Gitarre
Mit 32: Belfortstraße/Im Grün – beschder Kiez
Warum Urban statt provinziell?
Urbanität sollte man nicht nur städtebaulich verstehen. Es geht ebenso um eine Mentalitätsfrage. Viele junge Menschen in Freiburg leben „gefühlt“ bereits in einer urbanen Stadt, die sich eben nicht nach einem vermeintlich besseren, „Freiburg, wie es früher war“ sehnen, sondern die weltoffen und gelassen in die Zukunft blicken. Die Sicht auf die Dinge ist meiner Meinung entscheidend, und hier geht schon eine Bruchlinie durch unsere Stadtbevölkerung. Das Stadtbild ist dabei viel mehr Spiegel der inneren Haltung der Bewohner*innen, als umgekehrt. Jedoch ist die urbane Stadt auch keine abgeschlossene Vision, an deren Ende ein möglichst schickes, „hippes“, einheitlich nach Wohnkühlschränken aussehendes Freiburg steht. Die urbane Stadt weiß um ihre Vielfalt und ihre Widersprüche, versucht diese zu integrieren oder hält sie zumindest aus. Genau für diesen Dialog will ich werben.
Was arbeitest / studierst du, wieso?
Ich arbeite seit 2014 bei der JPG-Fraktion in der Geschäftsstelle im Rathaus auf Halbtagsbasis − stimmt auch nicht ganz, unsere Geschäftsstelle ist am Stadtgarten, gehört aber eben zum Rathaus. Der Raummangel hat dort nämlich ebenfalls bereits Einzug gehalten. #funmodeout: Die Arbeit dort hat mir die letzten 4,5 Jahre sehr viel Spaß gemacht. Ich bin dort als Quereinsteiger nach meinem BA-Abschluss in Geschichte (am Master bin ich noch dran) auf der Suche nach einem 450 EUR-Job gelandet. Damals hatte ich noch keine Ahnung, wohin die Reise gehen wird. Es war und ist eine tolle Erfahrung, Kommunalpolitik hautnah miterleben zu dürfen. Gerade die schier unendliche Vielfalt an Themen, Menschen, den Prozessen und Abläufen, der Umgang mit Presse und Öffentlichkeit – das zusammengenommen ist schon ein Kaliber an Informationen und Handlungsfeldern, auf das man natürlich erst mal klarkommen muss. Aber sobald man feststellt, dass das eigene Zutun wirklich etwas verändern kann, dass es sich lohnt, sich für Dinge einzusetzen, dass es womöglich gar dazu führt, dass sich neue geile Leute engagieren, ist eine Erfahrung – die gibt es bestimmt nicht in jedem Job, und für die kann man eigentlich gar nicht dankbar genug sein.
Welches Themenfeld oder welche konkreten Forderungen sind dir bei Urbanes Freiburg wichtig?
Puh, ziemlich schwierig nur ein Themenfeld herauszupicken. Das reizvolle an Urbanes Freiburg ist, dass es eben keine „Einthemenliste“ ist, sondern bewusst darauf hinweist, dass ja letztlich alles ineinandergreift. Ich finde es klasse, dass wir uns auf „Urbanität“ als Leitmotiv verständigen konnten – da denkt man natürlich erst mal an Stadtbild und Stadtentwicklung. Und ja, das ist natürlich ein ganz wichtiger Aspekt: Denn bei der urbanen Stadt geht es nicht darum, die größtmögliche Großstadt aus Freiburg zu betonieren, sondern eine auf allen Feldern nachhaltig konzipierte Stadt mit der bestmöglicher Versorgungs-, Aufenthalts- und letztlich Lebensqualität zu verwirklichen. Insbesondere attraktive, dezentral verteilte Orte im Freien spielen hierbei eine wichtige Rolle. In der urbanen Stadt ist man gerne und viel draußen und muss dafür nicht erst in die Innenstadt radeln. Diese Freiräume ermöglichen Austausch, Vernetzung, Inspiration und letztlich (Selbst)verwirklichungspotenzial. Die urbane Stadt pflegt ihre Vielfalt. Daher ist eine florierende Kulturlandschaft untrennbar mit ihr verbunden. Leider fallen gerade im Bereich Pop- Sub- und Alternativkultur gerade viele Räume weg. Diese Entwicklung finde ich besorgniserregend. Ich habe aktuell nicht den Eindruck, dass Freiburg bunter und vielfältiger wird – das Gegenteil scheint der Fall zu sein. Und hier ist die Politik gefragt, und dafür will ich mich ganz besonders einsetzen.
Wie sieht ein kultureller Abend für dich aus?
Vor der Tür, mit alten und neuen Gesichtern in den Austausch treten. Das muss nicht zwingend im Kontext einer Veranstaltung sein. Kultur beginnt für mich da, wo Menschen sich füreinander interessieren, sich ehrlich und direkt über ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede austauschen, und bereit sind, etwas dazuzulernen. Diese Offenheit ist für mich Ausdruck der Kultur, die Freiburg ausmachen muss – lebensfroh, ohne Vorbehalte und voller Interesse an den Mitmenschen und ihren Geschichten. Kultur findet zunächst im Alltag und nicht im Museum statt. So gesehen sind Bars und Clubs wohl die am krassesten unterschätzen Orte, wenn es um die Frage nach deren Beitrag zur Kultur geht. Und ja, ich halte mich gerne an diesen Orte auf – gerne auch im Rahmen einer Konzertveranstaltung.
Ein Ort, ein Platz oder eine Ecke, die Freiburg für mich ausmachen:
Sehr schwierige Frage. Freiburg hat so viele geile Orte, die wiederum megakrass unterschiedlich sind. Diese Vielfalt ist ja genau das, was unsere Stadt auszeichnet. Da ich hier aufgewachsen bin, versuch ich’s mal was anders:
Mit 4: Stadtgarten
Mit 10: Weinhänge am Schlossberg – da passte man noch unter dem Tor durch
Mit 17: Sternwaldwiese – gerne mit Gitarre
Mit 21: Augustinerplatz – gerne mit Gitarre
Mit 27: Augustinerplatz – immer seltener mit Gitarre
Mit 32: Belfortstraße/Im Grün – beschder Kiez
Warum Urban statt provinziell?
Urbanität sollte man nicht nur städtebaulich verstehen. Es geht ebenso um eine Mentalitätsfrage. Viele junge Menschen in Freiburg leben „gefühlt“ bereits in einer urbanen Stadt, die sich eben nicht nach einem vermeintlich besseren, „Freiburg, wie es früher war“ sehnen, sondern die weltoffen und gelassen in die Zukunft blicken. Die Sicht auf die Dinge ist meiner Meinung entscheidend, und hier geht schon eine Bruchlinie durch unsere Stadtbevölkerung. Das Stadtbild ist dabei viel mehr Spiegel der inneren Haltung der Bewohner*innen, als umgekehrt. Jedoch ist die urbane Stadt auch keine abgeschlossene Vision, an deren Ende ein möglichst schickes, „hippes“, einheitlich nach Wohnkühlschränken aussehendes Freiburg steht. Die urbane Stadt weiß um ihre Vielfalt und ihre Widersprüche, versucht diese zu integrieren oder hält sie zumindest aus. Genau für diesen Dialog will ich werben.
Was arbeitest / studierst du, wieso?
Ich arbeite seit 2014 bei der JPG-Fraktion in der Geschäftsstelle im Rathaus auf Halbtagsbasis − stimmt auch nicht ganz, unsere Geschäftsstelle ist am Stadtgarten, gehört aber eben zum Rathaus. Der Raummangel hat dort nämlich ebenfalls bereits Einzug gehalten. #funmodeout: Die Arbeit dort hat mir die letzten 4,5 Jahre sehr viel Spaß gemacht. Ich bin dort als Quereinsteiger nach meinem BA-Abschluss in Geschichte (am Master bin ich noch dran) auf der Suche nach einem 450 EUR-Job gelandet. Damals hatte ich noch keine Ahnung, wohin die Reise gehen wird. Es war und ist eine tolle Erfahrung, Kommunalpolitik hautnah miterleben zu dürfen. Gerade die schier unendliche Vielfalt an Themen, Menschen, den Prozessen und Abläufen, der Umgang mit Presse und Öffentlichkeit – das zusammengenommen ist schon ein Kaliber an Informationen und Handlungsfeldern, auf das man natürlich erst mal klarkommen muss. Aber sobald man feststellt, dass das eigene Zutun wirklich etwas verändern kann, dass es sich lohnt, sich für Dinge einzusetzen, dass es womöglich gar dazu führt, dass sich neue geile Leute engagieren, ist eine Erfahrung – die gibt es bestimmt nicht in jedem Job, und für die kann man eigentlich gar nicht dankbar genug sein.