Bereits mit dem Gang an die Öffentlichkeit präsentierte Urbanes Freiburg Mitte Februar ein Kurzwahlprogramm. Inzwischen ist auch das ausführliche Wahlprogramm veröffentlicht. Es besteht aus elf Themenfeldern, die wie Zahnräder eines großen Ganzen – der urbanen Stadt Freiburg – ineinandergreifen. Das Wahlprogramm ist unter www.urbanesfreiburg.de einzusehen.
Eine neue urbane Baukultur bildet aufgrund des Fokus auf städtisches Wachstum einen der Schwerpunkte des Wahlprogramms: Urbanes Freiburg steht für eine Stadt mit starken Stadtteilen, die durch das kontinuierliche Wachstum der Stadt immer mehr an Bedeutung gewinnen. Zu einer urbanen Stadtteilkultur gehören Zentren mit Einkaufsmöglichkeiten, soziokulturellen Orten wie öffentliche Flächen und Bildungs-einrichtungen. Ein Augenmerk liegt auf einem nachhaltigen Wohnungsbau, bei dem ökologische und soziale Aspekte gleichermaßen berücksichtigt werden müssen.
Zur Entwicklung einer urbanen Stadt gehört auch das Thema Digitalisierung – im Privaten, in der Wirtschaft und der Bildung sowie beim Thema Mobilität. Urbanes Freiburg sieht großes, bisher nicht ausgeschöpftes Potenzial in der proaktiven Nutzung von EU-, bundes- und landesweiten Digitalisierungsförderprogrammen, um Unternehmen, Vereine und Initiativen zu unterstützen.
Der Tenor im Bereich Wirtschaft: Das Geschäftsmodell der Stadt Freiburg lautet Attraktivität. Ihre Wirtschaftsleistung hängt maßgeblich von der Gewinnung talentierter Fachkräfte und IT-Experten*innen ab. Auch deshalb fordert Urbanes Freiburg die eindeutige Entwicklung und Vermarktung von Freiburg als attraktiven Lebensstandort für gut ausgebildete und digitalaffine Menschen. Das kann durch die gezielte Förderung von Start-Ups und der Green Economy erreicht werden. Das Motto: Von der Green City zum Green Valley.
Wirtschaft und Kultur sind eng miteinander verzahnt – Kultur ist ein weicher Standortfaktor. Urbanes Freiburg versteht unter Kultur die Summe aller geistigen und künstlerischen Ausdrücke einer Gesellschaft. Von Gedenkkultur, über die Stärkung der Pop-, Sub- und Alternativkultur und des Nachtlebens – alle kulturellen Bereiche müssen im Blick der Kommunalpolitik sein und gleichermaßen berücksichtigt werden. Das Freiburger Ordnungsamt nimmt besonders im öffentlichen Raum eine wichtige Rolle ein – Urbanes Freiburg steht für einen Richtungswechsel des Ordnungsamts vom Kulturvereitler zum Kulturbegleiter.
Hieran knüpft das Thema Sicherheit an: Urbanes Freiburg fordert eine Neufassung des Freiburger Sicherheitskonzepts – weg von einem vornehmlich restriktiven Ansatz, hin zur Stärkung von Prävention. Eine differenzierte Betrachtung des Themas Sicherheit ist angebracht. Subjektives Sicherheitsgefühl und tatsächliche Lage müssen bei entsprechenden Maßnahmen deutlich voneinander unterschieden werden. Freiheitsrechte aller Bürger*innen dürfen nicht für die Erhöhung eines subjektiven Sicherheitsgefühls eingeschränkt werden.
Als Teil einer nachhaltigen Politik bildet Soziales für Urbanes Freiburg ein Querschnittsthema, das in jegliche Arbeit einfließen muss. Es muss kommunalpolitischer Wille sein, allen Menschen – gleich welcher Lebenslage und welcher Bedürfnisse – ein menschenwürdiges und soziales Leben zu gewährleisten. Ein Teilschritt: Freiburg muss eine solidarische Stadt werden. Um konkrete Handlungsfelder in einzelnen Lebenslagen zu identifizieren, bedarf es außerdem eines regelmäßigen Sozialberichts, der den Ausgangspunkt für kommunalpolitische Interventionen bilden soll.