Eine bessere finanzielle Ausstattung für nichtkommerzielle Initiativen im Nachtleben, eine Unterstützung des Ehrenamts, aber auch der städtischen Nachtkulturbeauftragten.
Demokratie und Teilhabe:
Für breite Querschnittsthemen
Zu unseren inhaltlichen Säulen im Wahlprogramm und den konkreten Forderungen kommen breiter gefasste Themen, die wir von Urbanes Freiburg als Querschnittsthemen bezeichnen. Darin geht es um grundlegende Werte und Prinzipien, die sich durch alle Schwerpunktthemen des Programms durchziehen. Die folgenden Themen denken wir als Querschnittsthemen stets in all unserem politischen Handeln mit.
Demokratische Teilhabe
Für Urbanes Freiburg zeigt sich demokratische Teilhabe in einer Gemeinde als aktive Einbindung möglichst vieler Menschen in lokale Entscheidungsprozesse. Dies umfasst neben dem Wahlrecht weitere Formen der Beteiligung, die für alle zugänglich sind: etwa Bürgerforen, Bürgerbegehren und -entscheide sowie eine transparente Kommunikation seitens der Verwaltung. Von hoher Bedeutung sind außerdem die Stärkung des ehrenamtlichen Engagements und politischer Bildungsprogramme. Diese tragen zu einem besseren Verständnis kommunaler Politik bei und erhöhen damit Beteiligungschancen.
Soziale Teilhabe
Für Urbanes Freiburg macht soziale Teilhabe aus, dass alle Mitglieder der Gesellschaft Zugang zu den Ressourcen und Chancen haben, die sie benötigen, um ein würdevolles Leben zu führen. Auf kommunaler Ebene bedeutet dies, dass für alle Einwohner:innen der Zugang zu wichtigen sozialen Dienstleistungen und Einrichtungen sichergestellt ist. Dazu gehören qualitativ hochwertige Bildungseinrichtungen, erschwinglicher Wohnraum, eine angemessene Gesundheitsversorgung, soziale Unterstützungsprogramme und Maßnahmen zur Armutsbekämpfung. Die Förderung von lokalen Gemeinschaftszentren, auch auf öffentlichen Plätzen, stärkt ebenfalls den sozialen Zusammenhalt.
Ökologie
Für Urbanes Freiburg bedeutet Ökologie, unsere Lebensgrundlagen zu erhalten und zukünftigen Generationen eine lebenswerte Umwelt zu sichern. Dies umfasst die Förderung nachhaltiger Praktiken in Stadtplanung, Abfallwirtschaft, Energieversorgung, Verkehr, Grünflächengestaltung, Kulturbetrieb und Verwaltung. Von Bedeutung sind auch Initiativen zur CO2-Reduzierung, Ausbau erneuerbarer Energien, Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs und Schutz von Grünflächen. Auch Umweltbildungsprogramme und Bürgerbeteiligung sind hier von Bedeutung.
Inklusion, Diversität und Antidiskriminierung
Für Urbanes Freiburg bedeutet Inklusion, dass alle Einwohner:innen an der Gemeinschaft teilhaben können – unabhängig von Herkunft, geschlechtlicher und sexueller Identität, sozialem Status, Religion, körperlichen oder geistigen Fähigkeiten. Dies erfordert Maßnahmen zur Barrierefreiheit im öffentlichen Raum, Förderung von Diversität und die fortlaufende Inklusion von Minderheiten. Das Streben nach Gleichstellung, Respekt und Würde für alle Menschen und das Bekämpfen von Diskriminierung und Ausgrenzung in allen Formen steht für uns im Zentrum einer feministischen, inklusiven Politik.
Historisches Bewusstsein
Für Urbanes Freiburg zeichnet sich historisches Bewusstsein durch die Anerkennung und Reflexion unserer Stadtgeschichte aus. Dies umfasst die Anerkennung von historischen Fehlern und Ungerechtigkeiten genauso wie die Wertschätzung von Errungenschaften und Fortschritten. Ein starkes historisches Bewusstsein hilft uns dabei, aus der Vergangenheit zu lernen, Identität zu formen und eine gemeinsame Grundlage für die Zukunft zu schaffen.
In der Stadtgesellschaft wollen wir uns aktiv mit den Verbrechen des Dritten Reiches auseinandersetzen und immer wieder an diese erinnern. Darüber hinaus muss Freiburgs Geschichte der Kolonialzeit aufgearbeitet und offengelegt werden. Damit sich die Geschichte nicht wiederholt, müssen wir auch im Hier und Jetzt gegen Antisemitismus, Rassismus und alle menschenfeindlichen Einstellungen einstehen.
Nachtleben ist Stadtleben:
Für Lebendigkeit und Vielfalt
Urbanes Freiburg setzt sich seit 2019 im Gemeinderat erfolgreich für die Belange des Nachtlebens ein. Wir betrachten die Nachtkultur als essentiell für die Attraktivität unserer Stadt und verstehen uns als Stimme der Clubs und Bars und ihrer Gäste, die ein pulsierendes Nachtleben prägen.
Wir stehen nachdrücklich für die Förderung und den Schutz der Nachtkultur in unserer Stadt ein. Diese gehört zum festen Bestandteil unserer kulturellen Identität und ist von zentraler Bedeutung für die Lebensqualität der Menschen aller Altersklassen in Freiburg.
Wir fordern
Eine verbesserte Einbindung kultureller Initiativen in den Stadtteilen, auch den noch in Planung befindlichen.
Stärkung von Ehrenamt und Hauptamt in der Subkultur
Urbanes Freiburg engagiert sich für eine gezielte Stärkung des Ehrenamts und der Vereinsarbeit im subkulturellen Bereich, um die Vielfalt und Lebendigkeit unserer Stadt zu bewahren.
Innovation und Kreativität stärken
Die Veränderungen im Ausgehverhalten und der zunehmende Kostendruck setzen insbesondere nichtkommerziell geführte Einrichtungen unter Druck. Wertvolle Orte der Subkultur zeichnen sich durch ihre Risikobereitschaft und ihre gemeinnützige Ausrichtung aus. Mit der Förderung kreativer und innovativer Projekte werden die Vielfalt und Vitalität der subkulturellen Landschaft in Freiburg erhalten. Dazu zählen freie Openair-Flächen und die Clubkultur-Straßenbahn.
Behörden als Unterstützer statt Verhinderer
Unser Ziel besteht darin, dass auch Behörden, insbesondere das Amt für öffentliche Ordnung, ihre Rolle als Vermittler und Unterstützer weiter ausbauen und einen fortlaufenden offenen Dialog mit allen Beteiligten führen. Wir setzen uns dafür ein, dass diese Bemühungen dazu beitragen, ein harmonisches Miteinander zu gewährleisten und die nachhaltige Entwicklung eines für alle positiven Nachtlebens in Freiburg zu fördern.
Unterstützung der Nachtkulturbeauftragten
Urbanes Freiburg erhebt die klare Forderung nach einem angemessenen Budget für die von uns initiierte Stelle der Nachtkulturbeauftragten. Wir setzen uns daher dafür ein, die finanziellen Mittel bereitzustellen, die notwendig sind, damit sie ihre wichtige Rolle als Bindeglied zwischen Nachtkultur, Politik und Behörden erfolgreich ausfüllen kann.
Förderung von Awareness im Nachtleben
Urbanes Freiburg steht für die Förderung von Awareness-Initiativen wie „Nachtsam“, insbesondere die Schulung des Personals im Nachtleben. Diese Programme tragen dazu bei, das Bewusstsein für Themen wie Gewaltprävention und verantwortungsbewussten Alkohol- und Drogenkonsum zu schärfen. Wir setzen uns dafür ein, diese Initiativen zu unterstützen und auszubauen, um ein sicheres und inklusives Nachtleben in Freiburg zu gewährleisten.
Mehr Nachtleben und Soziokultur in den Stadtteilen
Urbanes Freiburg setzt sich für die Schaffung eines nicht kommerziell geführten Clubs im neuen Stadtteil Dietenbach ein. Bei der Planung des Stadtteils muss dies dringend berücksichtigt werden. Dieser Club soll Raum für kulturelle Vielfalt und soziokulturellen Austausch bieten, ohne rein kommerziellen Zwängen zu unterliegen. Die Einbindung der lokalen Gemeinschaft in die Planung und Umsetzung dieses Clubs ist essentiell, um sicherzustellen, dass er den Bedürfnissen und Wünschen der Bürgerinnen und Bürger entspricht.
Für einen breiten Kulturbegriff und eine zeitgemäße Kulturförderung
Kultur ist für uns die Summe aller geistigen und künstlerischen Ausdrücke einer Gesellschaft. Ob kreative Theaterszene, digitale oder bildende Künste, Erinnerungskultur oder urbane Ausdrucksformen wie Street Art und unkommerzielle Tanzangebote im öffentlichen Raum und im Nachtleben – Kultur findet an sämtlichen Orten des Miteinanders statt.
Erinnerungskultur
Dazu zählt für Urbanes Freiburg auch die Gedenkkultur. Eine aktive und ernsthafte Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ermöglicht einen konstruktiven Umgang mit der Zukunft. Wir dürfen nicht vergessen. Wir müssen uns erinnern.
Street ART
Wir stehen für eine Erweiterung von legalen Sprühflächen und begreifen diese als niederschwellige und unkommerzielle Selbstverwirklichungsräume. Daher setzen wir uns für eine breite Akzeptanz von Street Art als urbane Kunstform ein.
Mehr Transparenz in der Kulturförderung
Urbanes Freiburg begrüßt es, dass die Stadt nun endlich transparente, einheitliche und nachvollziehbare Richtlinien für den Erhalt von Kultur-Zuschüssen aufstellt. Wir werden als Urbanes Freiburg diesen Prozess weiterhin konstruktiv begleiten, denn wir sehen hier die Chance auf eine bessere demokratische und politische Steuerung dieser.
Bildung in Freiburg :
Für Gerechtigkeit und Vernetzung
Wir verstehen Bildung als lebenslangen Prozess von der frühen Kindheit bis ins hohe Alter. Unser Ziel ist es, Eigenständigkeit und Selbstständigkeit zu fördern und gerechte Bildungschancen für alle zu schaffen. Wir setzen auf die Stärkung von Kooperationen zwischen Schulen, Handwerk, Industrie und Universität – um Übergänge zu erleichtern und Freiburg als attraktiven Bildungs- und Universitätsstandort zu stärken. Zugleich steht für uns die Verbesserung der Lebensbedingungen für Schüler:innen, Auszubildende und Studierende im Fokus.
Wir fordern
Den Ausbau der Schulsozialarbeit.
Die Stärkung der Kooperation zwischen Schulen, Handwerk, Hochschulen und Ausbildungsbetrieben, um jungen Menschen frühzeitig eine Vielfalt beruflicher Perspektiven aufzuzeigen und zu ermöglichen.
Frühzeitig Handlungsbedarfe erkennen
Wir fördern mit Nachdruck Initiativen, die dazu beitragen, die Quote der Freiburger:innen ohne Schulabschluss zu reduzieren. Die rasche soziale Integration von Geflüchteten und Migrant:innen ist nur dann erfolgreich, wenn die Freiburger Bildungsinstitutionen hervorragend sachlich und personell ausgestattet sind.
Zudem ist Freiburg durch die hohen Geburtenraten bereits jetzt herausgefordert, ausreichende Bildungsangebote bereit zu halten sowie multiprofessionelle Teams an Schulen zu stärken. Dazu gehört auch ein konsequenter Ausbau der Schulsozialarbeit.
Bildung für Alle
Wir stehen für formelle und informelle Bildungsangebote für alle Freiburger Bürger:innen. Bildung darf nicht selektieren, sondern muss vereinen. Hierfür braucht es Vernetzung zwischen Stadtteilen und den verschiedenen Bildungsinstitutionen gleichermaßen wie Begegnungsmöglichkeiten in außerschulischen Bildungsangeboten sowie Angebote für Erwachsene. Bildungshindernisse wie fehlende deutsche Sprachkenntnisse müssen konsequent abgebaut werden. Geeignete Maßnahmen sollen kommunal gefördert werden.
Demokratische Bildung stärken
Wir denken Bildung im Austausch mit Jugend-, Kultur- und Wirtschaftspolitik. Kulturelle und politische Bildung sind wichtige Tragpfeiler einer demokratischen Gesellschaft. Beteiligungsformen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, Stadt- und Klimapolitik, kulturelle Angebote, Bibliotheken, Museen und Erinnerungsarbeit müssen miteinander vernetzt und weiter gestärkt werden.
Stärkung der Ausbildung
Wir stehen für eine Stärkung der Kooperation von Schulen mit Handwerk und Ausbildungsbetrieben – jungen Menschen müssen frühzeitig berufliche Perspektiven aufgezeigt und ermöglicht werden.
Forderungen auf Landesebene Nachdruck verleihen
Bildungspolitik ist in erster Linie Landespolitik. Wir sehen es in der kommunalen Pflicht, vehement für die Bekämpfung des Lehrkräftemangels einzustehen.
Öffentliche Räume mit Leben füllen:
Für eine lebenswerte und vielfältige Stadt
Unsere Vision ist es, öffentlichen Raum als erweitertes urbanes Wohnzimmer zu verstehen. Denn lebendige, mit Leben gefüllte Orte schaffen Raum zur Begegnung und zum Austausch. Sie fördern somit soziale Bindungen und stärken das Gemeinschaftsgefühl. Anstatt den öffentlichen Raum in Freiburg weiter zu reglementieren und einzuschränken, sollten die damit einhergehenden Potenziale wahrgenommen werden. Bürgervereine und andere starke Lobbygruppen schlagen sich im Konflikt um öffentliche Räume eindeutig auf eine Seite und können im Zweifel das öffentliche Leben in unserer Stadt lahm legen, während andere kaum Gehör finden. Wir bieten dieser anderen Seite Gehör und geben ihr eine Stimme.
Wir fordern
Eine zentrale städtische Stelle für die Entwicklung des öffentlichen Raums und die Aufstockung der öffentlichen Infrastruktur.
Drei wetterunabhängige Aufenthalts- und Begegnungsorte.
Eine Innenstadt für alle
Ein zentrales Anliegen ist die Überwindung des Generationenkonflikts. Die Lärmdebatte darf nicht die Vielfalt und das gemeinschaftliche Erleben in unserer Stadt erschweren oder gar verhindern. Wir setzen uns für eine ausgewogene Lösung ein, die alle Bedürfnisse berücksichtigt, sowohl die der Anwohnenden als auch die des öffentlichen Lebens. Wir wollen Umgebungen schaffen, in der sich alle Altersgruppen willkommen und respektiert fühlen.
Leben auf die Plätze bringen
Wir setzen uns für Orte ein, die nicht nur von kommerziellen Interessen geprägt sind, sondern wetterunabhängig Raum für gemeinsame Aktivitäten, Erholung und Begegnungen bieten. Wir wollen öffentliche Räume konsequent mit Leben füllen und so genannte dritte Orte schaffen, die allen Menschen leichten Zugang in eine soziale Umgebung außerhalb der häuslichen oder beruflichen Sphären anbieten und so der zunehmenden Vereinzelung in unserer Gesellschaft entgegenwirken können. Dafür braucht es die Schaffung von witterungs- und tageszeitunabhängigen Aufenthaltsorten, aber auch die Aufwertung und Umgestaltung bestehender Räume, um diese beleben zu können. Gerade in Zeiten des Rechtsrucks halten wir es für unerlässlich, die Begegnung und den Austausch von möglichst vielen und diversen Menschengruppen zu fördern. Zur Umsetzung und zur Vereinfachung innerhalb der Stadtverwaltung fordern wir eine städtische Stelle für die Entwicklung des öffentlichen Raums, bei der alle Fäden zusammenlaufen.
Infrastruktur stärken
Wir treten ein für die Umgestaltung von öffentlichen Plätzen zu lebendigen, pulsierenden Zentren und Begegnungsorten, die das soziale Miteinander stärken. Dafür planen wir die Schaffung grüner Oasen, die als Erholungsorte dienen und gleichzeitig die Umweltfreundlichkeit unserer Stadt fördern. Damit einhergehen muss die Stärkung der öffentlichen Infrastruktur – es werden mehr Sitzgelegenheiten, öffentliche Sportstätten und Toiletten benötigt, die bei der Konzeption neuer lebendiger Orte mitgedacht werden müssen. Zu lebendigen Zentren gehört auch die Umsetzung der Verkehrswende, denn nur eine autoarme Stadt schafft mehr Raum für sichere soziale Zusammenkünfte.
Freiflächen für die Stadtteile
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Quartiersarbeit. Menschen sollen sich auch dort wohlfühlen, wo sie wohnen. Hierfür fordern wir die Freigabe von Parkplätzen in Verbindung mit dem Aufruf an Anwohner:innen diese freigewordenen Flächen selbst zu gestalten und sich ihr Quartier so einzurichten, dass sie sich dort wohlfühlen können.
Öffentliche Räume mit Leben zu füllen ist mehr als eine politische Agenda – sie ist ein Aufruf zum gemeinsamen Gestalten unserer Stadt.
“Es isch fünf Minute vor zwölf” in Sachen Rechtsruck:
Für demokratische Werte
Wir setzen uns entschieden gegen alle Akteur:innen des Rechtsrucks ein, die unsere demokratischen Werte bedrohen. Eine klare Absage an rechtsextreme Gruppen und ihre Ideologien ist unerlässlich für den Schutz unserer offenen Gesellschaft. Wir unterstützen Großdemonstrationen gegen rechten Hass und Hetze als Ausdruck des demokratischen Widerstands und als Zeichen einer breiten Solidarität aus der Mitte der Gesellschaft. Allein bei diesen Demonstrationen kann es jedoch nicht bleiben: Wir fordern ein gemeinsames Konzept aller demokratischen Parteien, um geschlossen gegen rechtsextreme Gesinnung vorzugehen. Wir stehen für eine klare, vereinte Front im Kampf gegen menschenfeindliche Ideologien.
Wir fordern
Keine gemeinsame Sache mit der AfD und anderen rechten Akteur:innen zu machen. Wir fordern alle auf, uns dies gleich zu tun.
Digitale Räume müssen als reale Räume verstanden und entsprechend von der Stadt gestaltet werden. Die Stadt Freiburg muss eine TikTok-Präsenz erarbeiten.
Mitgefühl und Erinnerungskultur
Wir setzen uns für eine Politik ein, die auf Mitgefühl basiert und darauf abzielt, das Wohlergehen ALLER Menschen zu fördern. Wir lehnen daher jegliche Übernahme rechtsextremer Narrative ab. Stattdessen setzen wir auf die Entwicklung konkreter Gegenkonzepte. Der Schutz unserer demokratischen Grundwerte erfordert kreative Lösungen und einen klaren Fokus auf Humanität – dafür sind Investitionen in Demokratieförderung unerlässlich. Wir werden uns dafür einsetzen, Gelder gezielt in Schulen und öffentliche Kampagnen zu lenken. Zudem setzen wir auf eine lebendige Erinnerungskultur als Schlüssel zur Bildung. Insbesondere durch den Ausbau von Einrichtungen wie dem Dokumentationszentrum Nationalsozialismus Freiburg (NS-Doku) unterstützen wir eine lebendige Vermittlung der Geschichte, um so eine nachhaltige Prävention gegen extremistische Ideologien zu schaffen. Es ist unerlässlich, dass die Stadt digitale Räume endlich als reale Räume und damit nicht als rechtsfreie Zonen versteht, um der zunehmenden Verrohung des gesellschaftlichen Diskurses entgegenzuwirken.
Menschen erreichen und auffangen, bevor es zu spät ist
Wir möchten den Dialog mit Menschen suchen, die zu rechten Narrativen neigen, um Brücken zu bauen und Verständnis zu fördern. Hierbei orientieren wir uns an drei Grundregeln:
- Menschen sind vielfältige Individuen und keine politischen Abstraktionen;
- Kritik soll Potenziale wecken und nicht die Zerstörung zum Ziel haben;
- Alle Handlungen sind auf Basis von Mitgefühl auszuführen – nur wenn wir es schaffen, mit vielen unsicheren Menschen eine ehrliche Verbindung aufzubauen, haben wir die Möglichkeit, ihnen nachhaltig unsere Ideen einer pluralistischen Demokratie zu vermitteln.
Ehrenamtliche Tätigkeiten können bspw. Orte sein, wo wir Menschen erreichen und auffangen können.
Für Begegnung und Miteinander
Darum wollen wir Institutionen fördern, die sich aktiv für Demokratiearbeit engagieren, da sie ein zentraler Baustein unserer Strategie sind. Kulturförderung betrachten wir als Demokratieförderung, denn Kulturprojekte können dazu beitragen, die Gemeinschaften zu stärken, unsere Vielfalt zu zelebrieren und ein demokratisches Miteinander zu fördern. Letztlich müssen wir Begegnungen zwischen Menschen fördern, um Menschen verschiedenster Hintergründe zusammenzubringen. Eine Umgestaltung der Stadtteilzentren zu offenen, inklusiven Aufenthalts- und Begegnungsräumen kann hierzu beitragen.
Awareness und Gewaltprävention:
Für Sicherheit, gegen Repression
Urbanes Freiburg setzt auf ein umfassendes Sicherheitsverständnis, das auf Prävention statt Repression setzt. Dazu gehört eine kommunale Sicherheitsstrategie, die auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert.
Wir fordern
Verbesserung der städtebaulichen Infrastruktur für mehr Sicherheit: Dazu gehört die bessere Ausleuchtung öffentlicher Wege und Plätze, insbesondere entlang der Dreisam und in dunklen Bereichen.
Anpassung des Frauentaxis zur besseren Zugänglichkeit und Kosteneffizienz.
Gewaltschutz verbessern
Die Umfrage der Stadt Freiburg zum Thema Gewaltschutz hat gezeigt, dass es für das Sicherheitsgefühl im öffentlichen Raum vor allem für Frauen noch Verbesserungen geben muss. So geben 18 Prozent der Befragten an, Befürchtungen vor sexualisierter Gewalt im öffentlichen Raum zu haben.
Eine höhere Polizeipräsenz oder verstärkte Videoüberwachung werden oft zur Verbesserung der subjektiven Sicherheit gefordert, jedoch könnte eine gezielte Erhöhung der Polizeipräsenz an gefährlich geltenden Orten lediglich zu einer Verlagerung der Kriminalität führen. Die Umsetzung einer höheren Präsenz erfordert zusätzliches Personal, was hinsichtlich von Überstunden in der Realisierung fraglich ist.
Urbanes Freiburg setzt sich für eine kritische Bewertung der Sicherheitspartnerschaften ein. Zudem lehnen wir die verstärkte Videoüberwachung im Sinne von individuellen Freiheitsrechten ab.
Fankultur ermöglichen
Wir fordern die Abschaffung der gesonderten Polizeiverordnung, die den Stadionbesuch beim SC Freiburg betrifft, da wir die vorhandene Stadionverordnung als ausreichend erachten.
Miteinander leben:
Für sozialen Zusammenhalt und Schutz
Urbanes Freiburg engagiert sich mit großer Leidenschaft für die Förderung des sozialen Zusammenhalts und der Gerechtigkeit in unserer Stadt. Unser gemeinsames Ziel ist es, eine lebenswerte Stadt zu schaffen, in der alle Einwohner:innen die gleichen Chancen auf ein erfülltes Leben haben. Wir sind fest davon überzeugt, dass dies nicht nur für den Erhalt unserer Demokratie von grundlegender Bedeutung ist, sondern auch einen effektiven Schutz vor einem politischen Rechtsruck darstellt.
Wir fordern
Ein umfassendes Gewaltschutzkonzept für Frauen und queere Menschen – Konsequente Umsetzung der Istanbul Konvention.
Eine stadtweite Erhebung, wieviel Wohnungen wir bereitstellen müssen, um Housing First in Freiburg einzuführen.
Gewaltschutz für Frauen
Ein wesentlicher Aspekt ist für uns die Implementierung eines umfassenden Gewaltschutzkonzepts für Frauen, um einen sicheren Raum zu schaffen. Mit präventiven Maßnahmen soll Gewalt verhindert werden. Dies bedeutet für uns, dass Anlaufstellen und Soforthilfe für Frauen in Abhängigkeitsverhältnissen und häuslichen Gewalterfahrungen ausgebaut und sichtbar gemacht werden. Weiter fordern wir zum einen Maßnahmen, die das Sicherheitsgefühl stärken, wie bessere Lichtkonzepte im öffentlichen Raum und zum anderen den Ausbau der Frauenhauskapazitäten, damit jede von Gewalt betroffene Frau in Freiburg auch den Schutz bekommt, den sie braucht.
Abschaffung von Obdachlosigkeit – Housing First
Gleichzeitig setzen wir uns entschieden für die Abschaffung von Obdachlosigkeit ein, indem wir gezielte Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass jeder Mensch ein sicheres und lebenswürdiges Zuhause hat. Dazu gehört zunächst eine Bestandsaufnahme und Machbarkeitsstudie, wie viel Wohnraum nötig wäre, um das Konzept Housing First tatsächlich umzusetzen. Beim Housing-First-Ansatz ist Selbstbestimmung oberste Maxime und sieht ein eigenes Zuhause als Ausgangspunkt, um wieder in ein sicheres, zufriedenstellendes und selbstbestimmtes Leben zu finden – ohne Vorbedingungen.
Zudem darf der öffentliche Raum gestalterisch und architektonisch nicht feindlich gegenüber wohnungslosen Menschen gestaltet sein. Nur durch ganzheitliche Bemühungen können wir einen nachhaltigen und inklusiven Fortschritt für unsere Stadt erreichen.
Queere Lebensrealitäten
Unsere Stadt soll ein sicherer und lebendiger Ort für alle Menschen sein, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität. Wir möchten die vorhandenen Beratungs- und Unterstützungsstrukturen für LGBTQ+ Personen in Freiburg im Breisgau erweitern und stärken. Dazu gehört der Ausbau von psychologischer Beratung, rechtlicher Unterstützung und gesundheitlicher Versorgung, die speziell auf die Bedürfnisse queerer Menschen ausgerichtet sind. Wir setzen uns für die Schaffung eines queeren Zentrums ein, das als sicherer Anlaufpunkt dient, Raum für Begegnung bietet und die Vernetzung innerhalb der Community fördert. Dieses Zentrum soll zudem Aufklärungsarbeit leisten und für die Sichtbarkeit queerer Lebensweisen in der gesamten Stadtgesellschaft sorgen. Außerdem verpflichten wir uns, das Bewusstsein und die Akzeptanz für queere Lebensrealitäten in Freiburg zu erhöhen. Schulen und Bildungseinrichtungen spielen dabei eine zentrale Rolle. Wir fordern die Implementierung von Bildungsprogrammen, die Vielfalt, Gleichberechtigung und Nicht-Diskriminierung thematisieren und fördern. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um ein Klima der Akzeptanz, Gleichberechtigung und des Respekts in Freiburg zu schaffen und zu erhalten. Indem wir queere Lebensrealitäten unterstützen und fördern, stärken wir den sozialen Zusammenhalt und die Lebensqualität in unserer Stadt für alle Bürger:innen.
Bewegung in Zukunft:
Für aktive Sportmöglichkeiten
Sport ist für uns weit mehr als Wettbewerb und Muskelanstrengung. Sport ist Gemeinschaft, Integration, Gesundheit, Toleranz und Passion. Was die Sportvereine in Freiburg leisten, hat unsere Würdigung und finanzielle Förderung verdient. Unabhängig von sportlichen Erfolgen gilt es den Breitensport in seiner ganzen Dimension zu fördern, denn genauso vielschichtig wie die Sportarten sind ihre Ausübenden. Daher wollen wir das Sportangebot, ob im Verein oder auf Freizeitflächen, weiter ausbauen und stärken und für alle Menschen zugänglich machen.
Wir fordern
Die Öffnung von Sportflächen und Verbesserung der Zugänglichkeit zu städtischen Sportmöglichkeiten.
Die Abschaffung der gesonderten Polizeiverordnung beim Stadionbesuch des SC Freiburg.
Sportplätze zugänglich machen
Eine moderne Stadtplanung heißt für uns, Grünflächen mitzudenken und sämtliche Beteiligte an der (Um-)Gestaltung von Flächen zu involvieren. Es gilt aber genauso, bestehende Potenziale zu prüfen. Wir möchten eine Zugänglichkeit von Sportplätzen außerhalb ihrer schulischen Nutzung oder Vereinsnutzung möglich machen, die es erlaubt, dass alle ihrem Sport nachgehen können. Abseits des Sportplatzes möchten wir prüfen, an welchen ein Ausbau der Infrastruktur sinnvoll ist, beispielsweise mit Toiletten und Trinkbrunnen.
Frauenfußball fördern
Wir betrachten den Frauenfußball als wichtige Repräsentantin Freiburgs, weswegen wir den Umzug ins Dreisamstadion und einen weiteren Ausbau der Strukturen begrüßen.
Sport für alle
Wir begrüßen außerdem die Aufstellung der bisher vier Sportboxen, die eine unkommerzielle und ungebundene Möglichkeit bieten, eine Vielzahl an Sportarten auszuprobieren. Wir möchten dieses Angebot erheblich ausbauen und damit flächendeckend ein breit aufgestelltes Sportangebot zur Verfügung zu stellen. Weiter möchten wir das Angebot stationärer Sportstationen, etwa für Fitness-Workouts, erhöhen.
Inklusion leben
Beim Sport kann Spaß und nicht die Leistung im Vordergrund stehen. Inklusive Ballschulen für Kinder mit Behinderungen und motorischen Schwierigkeiten in der Umgebung zeigen dies auf eindrückliche Weise. Wir möchten dieses Angebot nach Freiburg bringen und somit allen Kindern abseits des Leistungsgedanken die Möglichkeit zur Bewegungsförderung bieten. Aber auch für Erwachsene begrüßen wir ähnliche Projekte.
Integration durch Sport
Weiter sehen wir den Sport als wichtigen Bestandteil unseres gesellschaftlichen Miteinanders an. Die Vereine liefern wichtige Integrationsarbeit, die wir ebenfalls unterstützen wollen. Dazu wollen wir auch das Ehrenamt mit einer größeren Anerkennung versehen. Es ist das Rückgrat des breit aufgestellten Vereinswesens in Freiburg. Ohne ihre vielen Helfer:innen wären viele Vereine nicht überlebensfähig. Die Diversität der Mitglieder sollte sich in den großen Vereinen der Stadt auch bei ihren Verantwortlichen widerspiegeln.
Stadt mit Lebensqualität:
Für Verkehrswende und Klimaschutz
Mobilität bestimmt unseren Alltag. Urbanes Freiburg setzt sich für eine ökologisch ausgerichtete Stadtplanung ein, die die Lebensqualität der Bürger:innen erheblich verbessert, wenn alle beteiligten Gruppen gehört und involviert werden. Für uns ist die Stadt für Menschen und nicht für Maschinen gemacht. Wir wünschen uns eine Verkehrspolitik, die dem Fahrrad und dem öffentlichen Nahverkehr mindestens dieselbe Bedeutung zusichert wie dem Auto.
Wir fordern
Die weitere Stärkung des ÖPNV.
Eine autofreie Innenstadt und einen Fahrradring um die Innenstadt und weitläufigen Ausbau des Radnetzes.
Green City
Unsere Vision für Freiburg ist es, den Hauptbahnhof umfangreich zu einem Mobilitätshub umzugestalten, von wo aus sich alle Mobilitätsformen bestmöglich in alle Richtungen ausbreiten können und womit das Areal als Eingangstor zur Innenstadt den Ansprüchen einer Green City gerecht wird. Wir sehen eine weitgehend autofreie Innenstadt vor, die sich bis über die Dreisam erstreckt. Weniger Autos bedeuten weniger Lärm und Luftverschmutzung und die Schaffung neuer Freiflächen. Wir möchten den Schlossbergring zur Einbahnstraße und die freigewordene Spur zu einer die Innenstadt umschließenden Fahrradschnellstraße umgestalten. Auch die äußeren Stadtgebiete und Nachbargemeinden müssen in ein zusammenhängendes und sicheres Fahrradnetz eingebunden werden. Zur Entlastung des innerstädtischen Verkehrs und der Schaffung eines Dreisam-Boulevards unterstützen wir die Planung des Stadttunnels.
ÖPNV und E-Mobilität stärken
Wir wollen mit überdachten und gepflegten Bushaltestationen, einem neuen und Sicherheit vermittelnden Lichtkonzept, flexibleren Fahrzeiten und -bedingungen den öffentlichen Nahverkehr aufwerten. Gleichzeitig setzen wir uns dabei für die barrierefreie Nutzung aller ÖPNV-Stationen ein. Eine Ausweitung des Nachtangebots unter der Woche sowie Alternativen wie Car-Sharing, Sammeltaxen und das Frauennachttaxi ermöglichen sicherere Nachhausewege und sollen weiter ausgebaut und verbessert werden. Die E-Mobilität betrachten wir als wichtigen Faktor zur Erreichung klimapolitischer Ziele, weswegen wir uns für eine Förderung durch die Stadt und des städtischen Angebots einsetzen.
Gleichzeitig wollen wir Mobilität neu denken und damit nicht den Blick auf das Transportmittel verengen, sondern gezielt auf die Bedürfnisse der Transportierten lenken.
Klimaschutz
Wir setzen uns für einen effektiven und sozialverträglichen Klimaschutz in unserer Stadt ein. Wir wollen die Treibhausgasemissionen reduzieren, die Anpassung an die Folgen des Klimawandels fördern und die Lebensqualität für alle Bürger:innen verbessern. Dafür sehen wir Entsiegelung als unabdingbare Maßnahme. Durch den Bau des neuen Stadtteils werden in den nächsten Jahren in hohem Maße Flächen versiegelt. Wir sehen es im Hinblick auf Hitzeentwicklung und Wasserversorgung als unsere Pflicht, die Versiegelung von Flächen in unserer Stadt zu verringern, um mehr Raum für Grünflächen, Wasser und Boden zu schaffen. Das ist gut für das Stadtklima, die Biodiversität, die Grundwasserneubildung und die Hochwasservorsorge.
Wir wollen die Energiewende in unserer Stadt beschleunigen und den Anteil erneuerbarer Energien an der Strom- und Wärmeversorgung erhöhen; darüber hinaus müssen städtische Gebäude energetisch saniert werden.
Dem Klimawandel gemeinsam begegnen.
Wir wollen die Bürger:innen unserer Stadt über die Ursachen und Folgen des Klimawandels aufklären und sie für einen klimafreundlichen Lebensstil motivieren. Wir wollen auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken und die Quartiersarbeit gezielt nutzen, um die Menschen auf die Auswirkungen des Klimawandels vorzubereiten. Dabei wollen wir insbesondere den Hochwasserschutz als eine gemeinsame Aufgabe der Quartiere vermitteln und die Beteiligung und das Engagement der Bürger:innen fördern. Ebenso können Strategien gegen Hitze, wie Fassadenbegrünung und Entsiegelung, auf Quartiersebene gedacht werden.
Wirtschaft in Freiburg:
Für Innovation und Gründungen
Freiburg ist ein attraktiver Standort für Gründer:innen von Start-ups und von kleinen und mittleren Unternehmen. Die Wirtschaftsleistung der stark wachsenden Stadt lebt in Zukunft noch mehr davon, ob Unternehmen hier Fachkräfte finden und wer sich auf den knappen Flächen ansiedelt. Wir wollen, dass Start-ups mit Wachstumspotenzial und nachhaltige Start-ups stärker gefördert werden, um Freiburg in den Top 3 der gründungsfreundlichsten Städte zu halten.
Wir fordern
Die Standortattraktivität Freiburgs erhalten und ausbauen: Mehr green-, tech-, vor allem aber soziale Innovationen. Mit einer gemeinsamen Vermarktung auch des Umlands, für Fachkräfte und Recruiting-Kampagnen.
Eine kluge Transformation der Innenstadt im Sinne von Vielfalt und Public Private Partnership.
Weitere Entwicklung von Freiburg als Green City
Stadtmarketing wird im Wettbewerb um Attraktivität für Unternehmen und Fachkräfte immer wichtiger. Die Stadt Freiburg soll mit einem strategischen, vor allem aber zeitgemäßen, Marketingkonzept ausgestattet werden. Dies wird auch im Bemühen um einen nachhaltigen, qualitativ ausgerichteten Tourismus eine Rolle spielen. Zu Freiburgs Standortvorteilen zählt für uns auch Diversität.
Einklang von Gewerbeflächen und Wohnen
Auch Gewerbeflächen müssen attraktiv und bezahlbar sein, sie sollen ressourcenschonend erschlossen werden und nicht unnötig Grünflächen versiegeln. Wir setzen uns dafür ein, dass leerstehende Einzelhandelsflächen in der Innenstadt auch trotz hoher Pachten eine passende Nutzung finden. Zugleich wollen wir auch in den Stadtteilen eine Vereinbarkeit von Unternehmen mit Wohnen erreichen und die weitere Verdrängung von Betrieben an den Stadtrand verhindern. Die urbane Idee der „15-Minutes-City“ erscheint hierfür ideal: Die wichtigsten Versorgungseinrichtungen und Dinge des täglichen Bedarfs sollten nicht weiter als ein 15-minütiger Fußweg von jeder Wohnung im Stadtteil entfernt sein sollten. Dies muss auch das Ziel in Neubau-Stadtteilen wie Dietenbach sein.
Startups fördern
Start Ups fördern innovatives Denken und treiben die Nutzung neuer Technologien voran. Insbesondere nachhaltige und soziale Start-ups können als Teil der Lösung für städtische Herausforderungen gesehen werden. Neue Denkweisen und veränderte Praktiken – Menschen, die sich diesen unternehmerisch annehmen, brauchen unsere politische Unterstützung. Damit werden sowohl Arbeitsplätze als auch Steuereinnahmen weiter abgesichert und dem disruptiven Wandel gegengesteuert. Günstige Standortfaktoren, Erleichterungen bei der Gewerbesteuer und Förderung von Start-up-Accelatoren sind geeignete Instrumente, um dies zu erreichen.
Gewerbesteuer nicht weiter anheben
Wie bereits 2021 sprechen wir uns weiterhin gegen eine weitere Anhebung der Freiburger Gewerbesteuer aus. Die Einnahmen waren hier zuletzt deutlich höher als erwartet, zugleich kämpfen Unternehmen immer noch mit den Folgen der Pandemie.
Digitalisierung vorantreiben
Es ist nicht nur für den Wirtschaftsstandort, sondern für alle Bürger:innen der Stadt unverzichtbar, den Glasfaseraufbau weiter aktiv voranzutreiben. Daneben unterstützen wir weiter den Kurs der Verwaltung für userfreundlichen digitalen Service, der auch das Gründen und Ansiedeln von Unternehmen vereinfachen sollte. Unser Ziel ist es, noch mehr Digitalisierungsprojekte in der Region anzusiedeln.
Bauen und Wohnen:
Für das Leben in der Stadt
Wer in Freiburg auf der Suche nach einer Wohnung ist, wird nicht überrascht sein von den Ergebnissen der Wohnungsmarktanalyse und -bedarfsprognose der Stadt Freiburg: Die Bemühungen der letzten Jahre, dem Wohnungsmangel in Freiburg entgegenzuwirken, beispielsweise durch die Planung eines neuen Stadtteils Dietenbach oder die erhebliche Stärkung der Freiburger Stadtbau als städtischem sozialen Wohnungsbauer, reichen bei weitem nicht aus, um alle Freiburger:innen mit bezahlbarem und qualitativ hochwertigem Wohnraum zu versorgen. Zunehmend hohe Mietkosten belasten die Bewohner:innen, teilweise mit bis zu 48 Prozent ihres Monatseinkommens.
Wir fordern
Den Überbau großer Freiburger Parkplatzflächen mit Wohnraum und weitere Nachverdichtungen.
Erhöhung der 50%-Quote sozialer Wohnungsbau um eine 25%-Quote gedämpfter sozialer Wohnungsbau.
Starke (neue) Stadtteile
Wir wollen eine Stadt mit starken Stadtteilzentren und Stadtteilen, die durch kontinuierliches Wachstum der Stadt immer mehr an Bedeutung gewinnen können. Der Aufbau von Quartiersstrukturen soll in Freiburg bei zukünftigen Planungen stärker berücksichtigt werden. Zu einer urbanen Stadtteilkultur gehören für uns Zentren mit ausreichend Einkaufsmöglichkeiten, Kulturorten, sozialen Anlauf- und Beratungsstellen und öffentlich nutzbaren Flächen. Aktive Nachbarschaften sollen florieren und durch konsequente Bürger:innenbeteiligung alle Bewohner:innen des Viertels berücksichtigen.
Kreative Grundstücksfindung
Gegenüber der Stadtverwaltung werden wir uns dafür einsetzen, eine Baukultur zu etablieren, die einer urbanen und nachhaltigen Stadt gerecht wird: Dies umfasst ein selbstverständliches Mitdenken und Planen von ausreichend sozialem Wohnungsbau und eine Neuausrichtung des kommunalen Flächenmanagements. Nur mit bezahlbarem Wohnraum in ausreichender Menge auf stadteigenem Grund ist eine dauerhafte und langfristige Sicherung von sozialverträglichem Wohnen möglich. Hierzu gehört auch Kreativität bei der Auswahl von Bauflächen. Diese darf nicht von einer „nicht in meinem Hinterhof“-Mentalität eingeschränkt werden. Potenziale müssen ergebnisoffen geprüft werden. Bei der Vergabe von Aufträgen sollen Genossenschaften, nicht gewinnorientierte Baugemeinschaften und das Mietshäusersyndikat besondere Berücksichtigung finden.
Freiburg braucht Wohnungen
Aktuell stellen hohe Zinsen, gestiegene Kosten für Baumaterial und der Fachkräftemangel drei große Herausforderungen dar, die den dringend notwendigen Wohnungsbau erschweren, sowohl für die Stadt als auch für die Bauwirtschaft. Dennoch sehen wir vor allem die Situation der Wohnungssuchenden: Freiburg ist teuer. Freiburg braucht Wohnungen. Freiburg muss bauen.
Freiburg braucht billigere Mieten
Eine Kommune kann nur begrenzt auf den Mietmarkt eingreifen. Der Bund und die Länder haben hier viel größere politische Gestaltungsmöglichkeiten. Doch setzt sich Urbanes Freiburg dafür ein, dass alle Instrumente, die eine Stadt hat, um Einfluss auf den Mietpreis zu nehmen, auch stark und selbstbewusst eingesetzt werden. Dazu gehört für uns der Erlass von sozialen Erhaltungssatzungen, um Luxussanierungen zu verhindern. Oder regelmäßige Mieterhöhungen-Stopps beim Freiburger Stadtbau.
Verwaltung stärken:
Für ein modernes Freiburg
Unsere städtische Verwaltung ist das Herzstück der kommunalen Demokratie. Die Mitarbeiter:innen der Stadt arbeiten tagtäglich daran, unser öffentliches Leben am Laufen zu halten. Im besten Fall spiegelt eine Verwaltung die diverse Zusammensetzung unserer Gesellschaft. Hier sehen wir von Urbanes Freiburg allerdings Nachholbedarf.
Wir fordern
Das Vorantreiben der Digitalisierung unter Einsatz von KI.
Eine kritische Auseinandersetzung und Überarbeitung der internen Abstimmungsprozesse und Hierarchie und Führungsstrategien.
Diversität gewinnt
Zum Beispiel Menschen mit Migrationshintergrund sind innerhalb der Verwaltungen noch weit unterrepräsentiert. Ein Missstand, den wir gerne beheben wollen. Nicht nur im Zuge des drohenden Fachkräftemangels, der auch akut unsere Verwaltung beschäftigt, können wir uns dies schlicht nicht mehr leisten. Hierfür braucht es jedoch noch konkrete Kraftanstrengungen, um die Verwaltung auch für Menschen mit Zuwanderungsgeschichte attraktiv aufzustellen.
Hierarchien sind voll 80er
Auch unsere Verwaltung als gewachsene Struktur ist stark geprägt von einer hierarchischen Arbeitskultur. Eine solche Struktur ist für den Einzelnen weder erfüllend noch effizient. Wir wollen deshalb eine neue Verwaltungskultur etablieren, in der in diversen Teams Verantwortlichkeiten geteilt und so der Arbeitsort Verwaltung attraktiver und zeitgemäßer aufgestellt wird.
Digitale Potenziale voll ausschöpfen
Künstliche Intelligenz ist in aller Munde und revolutioniert unsere Arbeitswelt. Urbanes Freiburg sieht hier große Potenziale, um Verwaltungsabläufe zu standardisieren und zu vereinfachen. So kann zum Beispiel der Bürgerservice mit Hilfe von Chatbots deutlich vereinfacht und inklusiver gestaltet werden.